How to: Keramik im Spotlicht

von Urs Recher

Objekte des kulturellen Erbes («cultural heritage») werden in Museen oft auf kleinen Bühnen und in einem dominanten Spotlicht präsentiert, was die Gegenstände aus übervollen und unruhigen Umgebungen herauslösen kann. Diese Lichtstimmung sollte hier im Studio nachgestellt werden.


Der Öffnung des broncolor Konus und die Grösse der Keramik-Teekanne aus China korrespondierten perfekt, um diesen eng begrenzten Spoteffekt zu erzielen. Für kleinere Objekte bietet sich das Picolite System an, für grössere ein offener Reflektor mit Wabenraster oder der Flooter.

Dieses sehr harte Hauptlicht und der praktisch nicht reflektierende Untergrund erzeugten sehr dunkle Schatten die natürlich, um möglichst viel der Kanne zu zeigen, aufgehellt werden mussten. Dabei war es essenziell, dass diese zusätzlichen Aufhelllichter nicht gleichzeitig den dunklen Untergrund aufhellten und somit den Spoteffekt reduzierten. Daher wurden alle diese Aufhellungen teilweise oder komplett unter dem Aufnahmetisch positioniert.

Die Hauptaufhellung besorgte ein Striplite 60 von vorne. Wegen der geringen Ausdehnung ist das Striplite 60 hart genug, um die goldfarbenen Metallfäden erleuchten zu lassen. Die kleinen 35x60 cm messenden Softboxen links und rechts waren auf sehr tiefe Leistung eingestellt, um die Kanne dreidimensional erscheinen zu lassen.


Schliesslich wurde ein kleines, rundes und weisses Stück Papier in die Kanne gelegt. Diese reflektierte das Licht des Konus und zeigte das Blau der inneren Emaillierung sehr schön und in angemessener Helligkeit.

Um der geforderten Authentizität solcher Aufnahmen Rechnung zu tragen, wurde das Objekt überhaupt nicht retuschiert.

Fotografiert wurde mit einer spiegellosen full-frame Kamera und einer Brennweite von 105mm. Bei ISO 100 betrug die Blendenöffnung f/22 und die Verschlusszeit 1/200 s.

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