Ein Objekt von der Grösse einer Zündholzschachtel kontrolliert zu fotografieren ist nicht trivial. Kommt ein glänzendes und selbst-leuchtendes Displays dazu macht dies die Sache auch nicht unbedingt einfacher; jetzt aber alles der Reihe nach: Einblicke in die broncolor Werbefotografie für den neuen RFS3 Funk-Sender.

Als Erstes wird der Sender auf ein Aluminiumprofil geklebt. Dabei wird darauf geachtet, dass dieses nur hinter geraden Kanten sichtbar ist und somit dessen Entfernung in der Nachbearbeitung einfach wird. Zum selben Zweck dient auch das zusätzlich aufgenommene Bild des Hintergrunds ohne Objekt.
Die Grundbeleuchtung liefert eine Softbox mit Seitenlängen von 35 bzw. 60 cm. Reflektiert wird deren Licht mit einem kleinen weissen Karton von der anderen Seite her.
Die matt-strukturierte Umrandung des Displays und das glänzende Display selbst werden unabhängig voneinander beleuchtet – aber gleichzeitig belichtet. Für die matte Umrandung ist die Picobox senkrecht über dem Sender verantwortlich. Sie ist so positioniert, dass keine Reflexe auf dem Display entstehen.
Um die Glanzeigenschaften des Displays zu zeigen, wähle ich einen zwar schnellen aber nicht scharf begrenzten Helligkeitsverlauf. Dazu platziere ich ein Striplite 60 hinter einer weissen Acrylplatte die sich, von der Kamera aus gesehen, im Display spiegelt. Die Distanz zwischen dem Striplite und der Diffusor-Platte definiert in diesem Fall die Ausdehnung des Helligkeitsverlaufes.

Die relativ lange Brennweite (105mm) und das kleine Objekt machen einen sehr kleinen Lichtpunkt auf dem Hintergrund nötig, damit dieser zwar den Bereich gleich hinter dem Sender beleuchtet, aber dann schnell zu den Bildecken hin vignetiert. Ein extra-enges Wabenraster an einem P70 Normalreflektor ist die Lösung.
Fotografiert wird mit einer spiegellosen Vollformat-Kamera und einer Brennweite von 105m. Bei ISO 100 und Arbeitsblende 16,0 beträgt die Verschlusszeit 1/4s. Dadurch erscheint (im sonst abgedunkelten Studio) er leuchtende broncolor Schriftzug in der Anzeige.
Insgesamt waren 6 Aufnahmen mit unterschiedlichen Schärfenebenen notwendig, um dank Fokus-Stacking ein perfekt scharfen Bild zu erhalten.