How to: künstliches Licht – natürlicher look

von Urs Recher

Ein beliebtes Stilmittel in der Location-Fotografie besteht darin, das Objekt / Model mit fotografischen Mitteln von der Umgebung abzuheben. Das kann durch lange Brennweiten und offene Blenden passieren (Modefotografie) oder aber durch den gezielten Einsatz von künstlichem Licht wie in diesem Beispiel. Die Brennweite lag hier bei nur 40mm, eine geringe Schärfentiefe war daher - selbst bei offener Blende 2,8 – nicht möglich.


Die Kunst besteht darin, das Licht so einzusetzen, dass es einerseits auf dem Modell klar sichtbar ist und dieses von der Umgebung abhebt, ohne jedoch unnatürlich zu erscheinen. Daher kann es sinnvoll sein, das natürlich vorhandene Umgebungslicht lediglich lokal zu verstärken:

Als Hauptlicht wirkt hier eine grosse Softbox mit Seitenlängen von 90 bzw. 120 cm. Sie ist nach oben gerichtet, um einen dezenten Helligkeitsverlauf auf dem Waldarbeiter zu generieren, wie er wegen des licht-absorbierenden Untergrunds auch ohne zusätzliche Beleuchtung bereits sichtbar war. Zudem werden dadurch unlogische Schatten auf dem gefällten Holz vermieden, die den Einsatz von künstlichem Licht unterstrichen hätten. Ein leichter Orangefilter hebt das Model zusätzlich farblich von der kühlen Umgebung ab.


Zur linken Seite hin war der Wald weniger dicht und es kam von dort mehr natürliches Licht durch. Ein Kantenlicht aus derselben Richtung unterstützte dieses natürliche Licht. Verwendet wurde dazu ein P70 Normalreflektor mit engem Wabenraster knapp ausserhalb des Bildwinkels.

Eine Octabox mit 75cm Durchmesser hellte die Schatten der beiden zuerst aufgestellten Leuchten dezent von der anderen Seite her auf.

Fotografiert wurde mit einer spiegellosen Vollformat-Kamera, einer Brennweite von 40mm und einer Arbeitsblende f/2,8.

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