Die Konyak Naga
Das Volk der Konyak - auch bekannt als Konyak Naga - ist eine tibeto-burmesische ethnische Gruppe der Naga, die hauptsächlich im nordostindischen Bundesstaat Nagaland beheimatet ist. Die spannende Geschichte mit einzigartigen Traditionen von rund zwei Millionen Menschen und, ganz wichtig, ihre Stämme waren unsere Hauptmotivation für diese Fotoreise.
Ausgerüstet mit allem was wir für ein professionelles Fotoprojekt nötig ist, erreichten wir Longwa, unser erstes Ziel. Longwa ist das grösste Dorf der Konyak und erstreckt sich über zwei Länder, sowohl Indien als auch Myanmar. Die dort lebenden Menschen haben sogar die doppelte Staatsbürgerschaft. Apham, unser lokaler Ansprechpartner, führte uns zum Haus der Kopfjäger, die als Naomei-Krieger bekannt sind.
Dort bekamen wir die Gelegenheit, ihre einzigartige Kultur kennenzulernen. So gibt es beispielsweise eine Initiationszeremonie für Männer, wenn sie zwischen 18 und 20 Jahre alt sind. Dabei tätowiert die Königin des Dorfes das Gesicht und die Brust des Mannes mit einer Nadel aus einer Palme. Je älter der Krieger wird und je mehr Erfahrung er im Kämpfen und Jagen sammelt, je mehr weitere Tätowierungen werden hinzugefügt. Eine weitere aufsehenerregende Tradition sind die Messingköpfe, die die Männer an einer Halskette tragen. Wir erfuhren, dass jeder Messingkopf das Symbol für eine getötete Person ist. Heutzutage fühlen sich viele der Kopfjäger ihrer Vergangenheit schuldig, unter anderem wegen der Ausbreitung des Christentums. Jedoch stehen sie weiterhin zu ihrer Vergangenheit und respektieren diese.
Nachdem wir die Menschen besser kennengelernt hatten, begannen wir mit den Porträts. Wir mussten zügig arbeiten, da wir nur einen Tag mit den Ältesten zur Verfügung hatten. broncolor Siros 800 L erwies sich als perfekt für diese Aufgabe - handlich genug um die Sets flexibel umzubauen and anzupassen und trotzdem volle 800 Joule an Blitzleistung.
Wir begannen die Bilderserie mit einem Mann, der vier Köpfe an einer eleganten Perlenkette um seinen Hals trug. Die Halsketten dienen heute ausschliesslich des kulturellen Zwecks, erklärten sie.
Bajun - ein grosser und stolzer 82-jähriger Mann - war eine der Personen, die wir unbedingt fotografieren wollten. Seine Tätowierungen sind bereits am Verblassen, der Rest seiner traditionellen Kleidung sah so gut wie neu aus. Er trug einen kegelförmigen Hut aus Knochen und Federn, hielt einen traditionellen Jagdspeer und trug natürlich seine Kopfkette um den Hals. Alle der Krieger haben geweitete Ohrläppchen, in denen sie Ziegenhörner als Ohrringe tragen. Es wird allgemein angenommen, dass der Name "Nagaland" auf das birmanische Wort für "Menschen mit Ohrringen" zurückgeht. Weniger traditionell – und daher so interessant zu fotografieren - war ihre übrige Kleidung: Bajun trug eine leicht zu grosse Adidas-Jogginghose, ein anderer Mann am Feuer schwarze Nike-Shorts. Die Kombination aus traditionellen Ornamenten und moderner Kleidung machte sie zu wahrhaft stylischen Männer.
Für die Umgebungsporträts haben wir uns für ein einfaches Setup mit einem schwarzen Hintergrund entschieden. Obwohl wir draussen fotografierten, hatten wir perfekte studioähnliche Bedingungen. Die Leistung des Blitzes war stark genug, um das Tageslicht zu übersteuern und die broncolor Octabox 75 sorgte für das gewünschte homogene Licht.