Zur Erweiterung meines Portfolios und auch um meine eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, gehören freie, kreative Projekte zum festen Bestandteil in meinem Business. So kam es letzendlich auch zu dieser Serie mit dem Arbeitstitel „Flying-Donuts“.
Schon lange stand ein Donut-Shooting auf meiner Wunschliste, da ich immer mal wieder in den sozialen Medien über inspirierende Bilder gestolpert bin. Als ich dann konkret an die Planung des Shootings ging, hatte ich bereits einen tollen Pool an verschiedenen Bildideen, die ich gern umsetzten wollte.
Während der Shootingvorbereitung betrieb ich auch noch etwas Recherche und musste feststellen, dass es sehr viele, schlechte Donutbilder da draußen gibt. Und vor allem auch viele Bilder mit unsauber zusammenmontierten Splashes. Dies war für mich natürlich ein Ansporn, das alles besser zu machen. Ich bin sehr detailverliebt und kann mich lange an kleinen Details festbeißen bis diese meinem Qualitätsstandard gerecht werden.
Die beiden Motive mit der Gruppe fliegender Donuts werden vermutlich von den meisten Fotografen durch einen Aufbau gelöst, bei dem die Donuts auf Drähte oder Schnüre aufgehängt werden. Ich entschied mich allerdings dafür, den Aufbau auf die Seite zu drehen, sozusagen in einen liegenden Aufbau. Dabei verwendete ich für den Aufbau mit dem gelben Hintergrund mehrere Glasebenen übereinander. Für die Gruppe schwebender Donuts mit blauem Hintergrund wurden alle auf einer Glasplatte arrangiert (für die unscharfen Dekostreusel wurde bei der Aufnahme dann noch eine weitere Glasscheibe zwischen Donuts und Kamera gehalten). Die Feinabstimmung der Höhe und des Winkels der Donuts, löste ich mit Acrylwürfeln, die ich in den verschiedensten Größen vorrätig habe.
Bei beiden Aufnahmen entschied ich mich für einen Para als Hauptlichtquelle. Die Paraschirme garantieren eine gleichmässige Ausleuchtung, modelieren aber die Details besser als eine Softbox und sind einfach brillianter. Bei der Aufnahme mit dem blauen Hintergrund wollte ich die rechten Kanten mit einem Gegenlicht versehen, um den im Raum schwebenden Charakter zu verstärken. Da die Donuts aber nur grob einen halben Meter über dem Boden platziert waren, hatte ich keinen Platz für ein klassisches Striplight. Ein Normalreflektor hätte dagegen nicht die gesamte Länge abgedeckt. Retter in der Not war hier die Litepipe P, das ich auf den schmalsten Streifen abmaskierte. Auch On-Location ist dieser Lichtformer oft die einzige Möglichkeit, eine doch recht große Lichtquelle im Raum zu „verstecken“.
In der Nachbearbeitung gab es bei diesen beiden Motiven nicht viel zu machen. Diese konnte ich nahezu Out-of-Cam benutzen. Diese Aufnahmen setzte ich mit meiner Phase One IQ3 mit 100 Megapixel um. Ich liebe diese Kamera für Stilllife, da Sie eine unglaublich hohe Detailwiedergabe besitzt.
Die weiteren Motive fielen dann alle in die Kategorie Liquid und Splash... dieses Thema fasziniert mich sehr und ich habe davon noch viel zu wenig in meinem Portfolio. Bei all diesen Bildern waren die kurzen Abbrennzeiten der Broncolor Generatoren essentiell. Diese Bilder waren alle mit einem ähnlichen Lichtsetup aufgebaut. Ein Licht von oben/hinten, das Struktur und Form in den Donut bringt plus eine Aufhellung. Hier kamen als Hauptlicht die Lichtformer Pulso Flooter, Striplight oder ein Standardreflektor zum Einsatz, je nachdem, welcher den Donut für den jeweiligen Winkel am besten modellierte.
Zur Aufhellung kamen Picolites mit Waben oder die Picobox zum Einsatz. Mein Bildstil in der Stilllife-Fotografie zeichnet sich durch eine hohe Dynamik und brilliante Kontraste und Farben aus. Gerade bei kleinen Objekten ist die Picoliteserie hier für mich nicht mehr wegzudenken.
Insbesondere die Picobox ist hier ein wahres Wunder. Man kann nah ans Objekt ran, was eine hohe Dynamik ins Licht bringt, dabei ist sie im Vergleich zum Objekt allerdings wie eine riesige Softbox. Die Picobox liefert definitiv ein besseres Ergebnis als eine größere Softbox in einem entsprechend weiteren Abstand.
Bei den Splashaufnahmen war in der Nachbearbeitung dann doch etwas Compositing nötig, meist sogar aus mehreren Bildern. Die Bilder bestehen in der Regel aus einem trockenen, clean fotografierten Donut. Zusätzlich werden dann die Splashes einmontiert. Bei der Splashfotografie sind meist auch viele Versuche nötig, bis man ansprechende Ergebnisse erzielt. Daneben verlorgen die Donuts auch recht schnell ihre Form, sobald Sie nass werden.
Für die Splashmotive entschied ich mich auf meine Canon EOS R5 auszuweichen. Ebenso eine tolle Kamera mit vielen Details aber einfach etwas schneller beim Auslösen, was bei den Splashbildern doch entspannter beim Fotografieren ist.
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