How to: Einen Rasierer fotografieren

Beim Fotografieren eines elektrischen Geräts mit komplexen Formen, vielen Kanten und Ecken kann man sich lichttechnisch leicht verlieren. Ich will hier aufzeigen, wie man mit einem cleveren Set und «Recycling» von Licht eine ansprechende Aufnahme eines solchen Produktes mit nur zwei Leuchten kreieren kann.


Das grundlegende Lichtkonzept bestand aus einer (im Vergleich zum kleinen Objekt) relativ grossen Softbox mit Seitenlängen von 90 und 120 cm (1). Direkt auf den Frontdiffuser befestigte ich einen tiefschwarzen Hintergrund (2). Dieser war gross genug, um das ganze Bild abzudecken, aber deutlich kleiner als die Softbox, welche somit die Konturen rund um das Objekt dominant ausleuchten konnte.

Eine weisse Acrylplatte (3) positionierte ich so vor der Softbox, dass sie einerseits die Gradation im Hochglanzbereich rund um den on/off Schalter erzeugte und gleichzeitig das von oben kommende Konturlicht etwas reduzierte (sonst wird der Markenname unleserlich). Ein rechts hinter dem Objekt positionierter Graufilter diente demselben Zweck.


Das Licht der Softbox wurde von zwei weissen Kartons (4) auf die Schärmesser und von einem kleinen Spiegel (5) auf den unteren Teil des Griffes reflektiert.

Schliesslich wurde nur eine kleine zusätzliche Leuchte benötigt; eine Picolite mit enger Wabe und grosser Lochmaske beleuchtete steil von rechts oben den Rasierer und betonte dabei dessen Formen und Strukturen sehr schön.

Fotografiert wurde mit einer Mittelformatkamera und einem 80 mm Objektiv am Tilt/Shift Adapter (der die Brennweite auf rund 120 mm verlängerte). Für die optimale Schärfe mussten (bei Blende 16) trotzdem 6 Aufnahmen mit unterschiedlichem Fokus aufgenommen und zusammengefügt werden.