How to: Eine Parfümflasche als Meteorit inszenieren

von Urs Recher

Ich wollte eine Szene ähnlich eines Meteoriten Einschlages gestalten, welches den Flakon als leuchtenden Meteoriten aus der Szene hervorhebt.

Der Flakon wurde auf 2,5kg glattgestrichenem Mehl platziert. Die Einkerbung des Flakons in das Mehl verleiht ihm das Aussehen, als ob er in das Mehl eingeschlagen sei, ähnlich einem Meteoriten. Das Licht ist gezielt auf den Flakon fokussiert und lässt ihn dadurch regelrecht erstrahlen. Der Kontrast zwischen der Dunkelheit und dem strahlenden Flakon lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Hauptobjekt und verleiht der Szene eine dramatische Ausstrahlung.


Licht 1: Ein Picolite mit einem Projektionsvorsatz, das mit fast 1600 Joule maximale Leistung verwendet wird, beleuchtet nur die Rückseite der Flasche. Ein Teil des Lichts wird von der Flasche reflektiert, wodurch der Eindruck entsteht, dass das Licht von der Flasche ausgestrahlt wird man erkennt dies am Lichtabfall und an der Richtung der Schatten. Gleichzeitig durchdringt dieses Licht auch teilweise den Flakon.


Licht 2: Eine Softbox mit den Maßen 35x60 cm, befindet sich relativ weit entfernt. Glänzende Oberflächen, wie der Flaschendeckel, reflektieren dadurch das Licht stark, ohne dabei das gesamte Set unerwünscht stark aufzuhellen.


Licht 3: Ein weiteres Picolite, ausgestattet mit einer engen Wabe und einer kleinen Lochblende, ist nur auf die rechte untere Ecke des Flakons gerichtet. Dadurch wird der Bereich davor direkt und teilweise über eine Reflexion auf der Flasche beleuchtet. Die Mehl-Landschaft vor dem Objekt wird demnach mit einem Gegenlicht beleuchtet was, den Eindruck verstärkt, dass das Licht von der Flasche selbst ausgestrahlt wird.


Im Set wurde bewusst auf jegliche Farbgebung verzichtet. Um sicherzustellen, dass keine Farbunterschiede durch die verschiedenen Lichtquellen das Setting beeinträchtigen, wurde mit dem broncolor Satos gearbeitet.

Zwischen den verschiedenen Lichtquellen wurde mit einer hohen Asymmetrie gearbeitet, beispielsweise mit einem Unterschied von 8 Blendenstufen zwischen den beiden Picolites. Dank des broncolor Satos werden selbst solche starken Asymmetrien mit perfekter Farbkonstanz überbrückt.


Aufgenommen mit einer Mittelformatkamera und einem 150mm Objektiv. ISO 100, Blende 8, Belichtungszeit 1/90s.