How to: Absolut scharfe Fotos mit Sonne und Blitz

Schnelle Bewegungen im Studio scharf abzubilden ist nicht weiter schwierig – wir wählen dazu eine kurze Blitzabbrennzeit. Ein broncolor Scoro bietet da z.B. eine 1/10'000 s an!

Auch wenn genügend Umgebungslicht vorhanden ist, erlauben kurze Verschlusszeiten an der Kamera (in der Regel bis zu 1/8000 s), Fotos ohne störende Bewegungsunschärfe zu schiessen.

Anders sieht es aus, wenn Sonne und Blitz kombiniert werden sollen, sei es, um Schatten aufzuhellen oder gar um das Sonnenlicht zu dominieren. In dieser Situation sind wir in der freien Auswahl von Verschlusszeit und Blende oft stark limitiert, weil uns die meisten Kameras eine sogenannte «kürzeste Synchronzeit» vorschreiben, die nicht unterschritten werden darf. Ansonsten treten Fehlbelichtungen auf.

Im hier vorliegenden Beispiel wollte ich das natürliche Sonnenlicht unterbelichten und mit Blitz mein «eigenes» Licht setzen. Die eingesetzte Kamera erlaubte lediglich eine 1/200 s – um die Umgebung dunkel erscheinen zu lassen, wählte ich in Kombination dazu Blende 16, was natürlich eine sehr grosse, fast unreale Tiefenschärfe erzeugte.

Das Set arrangierte ich so, dass die Sonne ein Gegenlicht war. Der grösste Teil des Athleten war daher nicht beleuchtet und erschien, dank der gewählten Unterbelichtung, praktisch schwarz. Die kurzen Blitzabbrennzeiten der eingesetzten Siros L Kompaktgeräte und des Move 1200 L Generators garantierten eine sehr hohe Schärfe dieser Stellen.



Enttäuschend allerdings war die Schärfe jener Bereiche, die vom Sonnenlicht angeleuchtet wurden. Diese zeigten, bedingt durch die relativ lange Verschlusszeit, eine störende Unschärfe.


Den ersten Versuch zusammenfassend könnte man sagen, dass der Hintergrund zu scharf, der Athlet aber zu unscharf abgebildet wurden.

Alle eingesetzten Leuchten liess ich stehen, aktivierte aber überall HS. Dieser Modus, in Kombination mit RFS 2.2 Auslösern, erlaubt es, mit JEDER Verschlusszeit zu arbeiten. Um Bewegungsunschärfe zu vermeiden, wählte ich 1/8000 s. Da die Umgebung in etwa gleich hell erscheinen sollte, konnte ich die Blende auf den Wert 2.8 öffnen!


Jetzt war das Ergebnis perfekt – der Gletscher im Hintergrund zeigte eine schöne Unschärfe, während der Hürdenspringer absolut scharf abgebildet wurde.


Als Hauptlicht setzte ich einen Flooter und als Aufhellung einen Para 88 ein; beide in mittlerer Fokusstellung. Ein Siros L unterstützte zudem noch dezent das Sonnen(gegen)licht.