Unter dem Arbeitstitel „Juicy Fruit“ entstand meine neuste Serie im Bereich der „Splashfotografie“. Mein Ziel: Früchte, bei denen der Saft bzw. die Flüssigkeit förmlich heraus explodiert. Ein einfacher Splash, wie er meistens gemacht wird, und bei dem die Flüssigkeiten von aussen ans Objekt geworfen werden, war mir aber zu langweilig und zu abgedroschen. So etwas gab es schon viel zu häufig.
Aber: Wie setzt man das „von innen heraus Explodieren“ dann um?
Technische Umsetzung
Die Lösung war recht einfach. Man bedient sich des allseits bekannten Luftballons, der mit der Flüssigkeit befüllt ist, und lässt diesen platzen.
Um das Ergebnis zumindest ansatzweise steuern zu können, ist der entscheidende Faktor das Auslösen der Kamera bzw. des Blitzes. Hier entscheiden wenige Millisekunden plus/minus über das Ergebnis. Ohne technische Hilfsmittel ist dies kaum lösbar. Das Platzen des Ballons erzielte ich mittels Klammern, die ich mit einem handelsüblichen Tacker abschoss. Ein grosser Vorteil der Klammern gegenüber einer Nadel liegt vor allem darin, später weniger retuschieren zu müssen und man kann mit Abstand agieren, was die Lichtsetzung erleichtert. Nachteil ist allerdings, dass nicht jede Klammer trifft, somit habe ich doch einiges an Klammern in den 4 Produktionstagen verschossen.
Für die Synchronisation des Blitzes benutze ich einen Soundtrigger. Dieser war mittels Synchronkabel direkt an die Generatoren angeschlossen. Die Kamera wurde auf eine Belichtungszeit von 2 Sekunden gestellt und in dieser Zeit wurde dann ausgelöst. Durch den abgedunkelten Raum wurde das Bild schliesslich auch nur durch den Blitz belichtet. Bei meinen ersten Versuchen dachte ich noch, ich könnte einfach die Kamera direkt auslösen, aber die Verzögerung der Kamera ist einfach zu lang und man hat somit weniger bis keinen Spielraum für den genauen Zeitpunkt des Auslösens.
Das Licht
Entscheidend bei diesem Projekt waren die schnellen Abbrennzeiten der broncolor Generatoren, ohne die diese Ergebnisse nicht möglich gewesen wären. Die Bilder leben ja genau von diesen scharf eingefangenen Tropfen.
Das Licht-Setup war recht simpel. Ein Hauptlicht von vorne und ein Gegenlicht, um den Nebel der Tröpfchen sichtbar zu machen. Bei der Melone nutzte ich dafür meinen Para 88, der trotz seiner Grösse ein sehr gerichtetes scharfes Licht liefert. Bei den kleineren Früchten reichte mir ein P70 Normal-Reflektor mit Wabe. Für das Gegenlicht kam bei der Melone ebenfalls der P70 mit Wabe zum Einsatz und bei den weiteren Bildern der PAR Reflektor, der noch etwas mehr Biss und Brillanz bietet als der Normal-Reflektor. Der Hintergrund wurde jeweils mit P70 und Wabe beleuchtet.