Pow(de)r of love: Künstlerische Feinkunst-Tanzaufnahmen

by Christian Weymann

Ich fand meine Inspiration zur künstlerischen Tanzfotografie durch und bei Lois Greenfield. Vor einigen Jahren erfüllte ich mir einen lang gehegten Traum von einer Weiterbildung bei Lois inmitten der pulsierenden Stadt New York. Auch der Kontakt und die Freundschaft zu dem Tänzer Steven Vaughn fand seinen Ursprung damals in New York. Es entstanden Visionen und Ideen für mein persönliches zukünftiges Schaffen und für meine Fotoschule. So setzte ich mein eigenes Fineart-Tanzportfolio um und entwickelte für fotoschool.ch einen speziellen Tanz-Workshop.

Teamarbeit und Timing

Das fotografische Festhalten von Tanz und Bewegung, dieser «pas de deux» der Tanz-Fotografie, ist seitdem meine grosse Passion. Für mich besonders spannend und herausfordernd sind das Vereinen von Bewegung und dem Festhalten von dem, was das Auge quasi nicht sieht. Beim Schaffen meiner Tanzfotografien spielen der gemeinsame Arbeitsprozess sowie die Kommunikation mit dem Tänzer-Team eine grosse Rolle. Bei Steven klappte dies von Anfang an. Er ist ein fantastischer Künstler. Die Zusammenarbeit passte perfekt; so konnte ich ihm meine Bildidee schildern und er wusste sofort, wie er diese umzusetzen hat. Ein letzter Punkt, welcher zum Experimentieren und Spielen einlädt, ist das Zusatzmaterial: im Bild «sitting in the powder» ist es simples Mehl, welches auf Kommando durch die Assistenz geworfen respektive durch den Tänzer mit seiner Armbewegung ins Bild geschleudert wird. Nun musste meinerseits «nur noch» das Timing – der richtige Augenblick des Auslösens stimmen.

«Living the dust behind»

Das «Pow(d)er-Shooting» fand nach einem offiziellem Tanzworkshop-Wochenende im privaten Rahmen statt. Die gemeinsame Experimentierfreude zwischen den Tänzern und mir war einmalig sowie höchst professionell. Der Ideenaustausch, die Kommunikation untereinander und dann das Umsetzen verlief reibungslos.

«Flying in the dust»

Das Equipment bestehend aus zwei broncolor Scoro 1600 S WiFi / RFS, 2 Blitzgeneratoren, zwei Pulso G 1600, einer Unilight 1600 Leuchte, zwei Softboxen 30 x 180 und einer Octabox 150 cm. Die komplette Anlage wurde unter freiem Himmel aufgebaut. Einerseits aus reinigungstechnischen Gründen jedoch auch als eine reine Sicherheitsmassnahme vor Mehlstaub-Explosionen! Seien Sie vorsichtig bei der Verwendung von Mehl in geschlossenen Räumen: Starkes Blitzlicht kann die mit Mehl gesättigte Luft zur Explosion bringen.

Die Bildaufnahmen entstanden gerade mal in neun Versuchen. Keine einzige Serieaufnahme.

Das Zusammenfliessen meiner fotografischen Bildideen, dem top Equipment von broncolor, das Verwenden von fast 500 Gramm Mehl sowie der professionell umgesetzten tänzerischen Bewegung sowie Dynamik, das genaue Timing – alles passte. Keine Bildmontage, einzig eine leichte Retouche beim Hintergrund, der Helligkeit sowie bei den Kontrasten.


Vorgehensweise / Kameraeinstellung

Bei meiner Phaseone stellte ich die ISO auf 100, Verschlusszeit 1/1600 um das Umgebungslicht möglichst zu reduzieren, Blende 11. Die Verschlusszeit der Kamera ist nicht massgebend. Die Abbrennzeit des Blitzes hingegen schon. Durch das Blitzlicht werden die Mehlpartikel eingefroren und so sichtbar gemacht. Bei diesen Aufnahmen leistete die broncolor-Blitzanlage mit t 0.1 eine Abbrennzeit von 1/4000; die einzelnen Mehlpartikel werden sichtbar und nicht als «Nebel» abgelichtet. Da ich für diese Art von künstlerischen Tanz-Fotografien relativ viel Leistung mit möglichst kurzen Abbrennzeiten gebraucht habe, verwendete ich zwei Scoro. Einmal mehr zeigte es sich, wie wichtig eine absolut zuverlässige Kamera-Ausrüstung und Blitzanlage ist. Daher vertraue ich schon lange auf broncolor und Phaseone.

Christian Weymann


https://fotoschool.ch
http://www.fineartprinting.ch
https://www.christianweymann.ch
instagram.com/christian_weymann