Eine meiner größten Leidenschaften ist es, mit Flüssigkeiten zu experimentieren und die verschiedenen Formen und Effekte zu fotografieren, die sie darstellen. Ein neues Projekt, das ich gerade begonnen habe, ist der Versuch, Musik oder Soundeffekte für das Auge sichtbar zu machen. Sehen Sie, es ́ist sehr schwierig, Musik in einem Bild sichtbar zu machen. Man kann sie nicht zeigen.
Deshalb habe ich einen großen Lautsprecher gekauft und ihn umgebaut. Auf die Oberseite des Lautsprechers habe ich eine Folie gelegt. Dadurch können die Schwingungen und Schläge der Musik gut durchkommen.
Nachdem ich aus dem Lautsprecher einen "Tanzboden" für flüssige Farben gemacht habe, habe ich verschiedene Mischungen davon auf die Folie gegossen. Jetzt geht es darum, das richtige Lied auszuwählen, natürlich mit vielen Beats. Der Druck des Beats durchdringt die Folie und schießt die Flüssigkeit in die Luft, was dazu führt, dass die Flüssigkeit viele verschiedene Figuren auf extrem schöne Weise formt.
Das Schwierige an dieser Aufnahme ist, den richtigen Moment einzufangen, denn alles passiert sehr schnell und es ist schwer, es für das Auge klar darzustellen. Ich habe den broncolor Scoro S 3200 verwendet, der perfekt für solche Hochgeschwindigkeitsaufnahmen ist. Ich reduzierte die Blitzzeit auf 1/6000 Sekunden und konnte so die Farben in ihrem schärfsten und perfektesten Moment einfangen.
Insgesamt arbeitete ich mit drei broncolor Pulso G 3200j Blitzlampen mit P70 Standardreflektoren. Mit anderen Worten: Ich habe sehr viel Licht eingesetzt, um die Farben von ihrer besten Seite zu präsentieren. Dabei ist es wichtig, die Lampen an der richtigen Stelle zu platzieren, damit Bilder mit viel Kontrast zwischen den verschiedenen Farben entstehen können. Das schöne Ergebnis dieser Technik ist, dass die Bilder lebendig werden. Jede flüssige Figur scheint real zu sein und brennt wie Feuer durch ihre kräftige Farbe, mit dem richtigen Kontrast und Schärfe.
Meine Kameraausrüstung war eine Hasselblad H2 mit einem Phase one P65 Digitalrückteil. Außerdem habe ich ein 120-mm-Makroobjektiv verwendet, um sehr nah an die Farben und die Action heranzukommen.
Was bei solchen Aufnahmen sehr wichtig ist, ist eine gute Vorbereitung. Es braucht viel Zeit und Geduld, bis man endlich loslegen kann, denn man muss viele Probeaufnahmen machen und proben. Dann muss man natürlich den Rest des Studios (oder zumindest so viel wie möglich) mit Folien abdecken, damit es nicht von den Farben verschmutzt wird. Bei einer solchen Aufnahme kann man ́eine unordentliche Arbeit nicht verhindern, kein Zweifel. Aber man muss trotzdem sehr aufpassen, dass keine andere Ausrüstung durch die fliegenden Flüssigkeiten beschädigt wird.
Alles in allem hat dieses Shooting sehr viel Spaß gemacht, denn jedes Ergebnis ist wie eine schöne Überraschung. Es so spannend, mit Flüssigkeiten zu experimentieren. Jedes Bild ist einzigartig und natürlich besonders.
