Famous Five

Mit den "Famous Five" haben wir ein komplettes Werkzeug zur Analyse von Licht. Wenn Sie ein Foto sehen oder eine bestimmte Lichtstimmung im Sinn haben, können Sie leicht herausfinden, welchen Lichtformer Sie verwenden sollten, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

1. Abdeckung
Die Coverage eines Lichtformers sagt aus, wie das Licht verteilt wird, sie kann sein:

- Gleichmäßig (z. B. große Softbox hinter der Kamera, offene Reflektoren defokussiert, Para defokussiert, optische Snoots)
- Mittenbetont (z.B. offener Reflektor fokussiert, Para fokussiert, Reflector Par, einige Fresnel-Spots, jeder Lichtformer mit Wabengittern)
- Linear abgestuft: (z. B. lange und schmale Softboxen auf kurze Distanz, Striplites und Lichtbalken als Streiflicht)

Die Abdeckung eines Par-Reflektors (hier habe ich drei Stück verwendet) ist deutlich mittig.



2. Flankenübergang
Der Flankenübergang gibt uns eine Vorstellung davon, wie abrupt das Licht endet, wenn wir das Ende des Lichtwinkels erreichen.
Er kann sein:

- Sehr scharf (z. B. optische Snoots und Vorsätze)
- Ziemlich scharf (Fresnel-Spots, Wabenraster)
- Weich (z. B. Softboxen, Paras, Schirme, offene Reflektoren)
- Nicht vorhanden (blanke Glühbirne, Ballon, Leuchtstab ohne Reflektor und Lichtleiste)

In diesem Porträt werden die Randübergänge von kleinen 35x60 Softboxen verwendet, um einen schönen Lichtabfall auf beiden Seiten des Gesichts des Modells zu erzeugen.



3. Schattendefinition
Schatten von harten Lichtern sind hoch definiert. Das bedeutet, dass auch sehr kleine Objekte einen eigenen, sehr deutlichen Schatten haben. Diese feinen Schattendetails verschwinden bei weichen Lichtern, die eine geringere Schattenschärfe haben. Diffuse Lichter haben überhaupt keine Schatten.

(Lesen Sie auch: https://broncolor.swiss/news/h... )

Das folgende Bild einer springenden Tänzerin zeigt sehr detaillierte Schatten. Das Licht eines Pulso Sopt 4 mit seinem 150mm Projektionsvorsatz ist sehr hart. (... die Kantenübertragung ist extrem scharf und die Abdeckung sehr gleichmäßig).

4. Schattenkontrast
Wenn wir in einem schwarzen oder sehr großen Studio arbeiten, können wir schwarze Schatten erwarten, wo immer wir die Schattenseite unseres Objekts nicht absichtlich beleuchten.

In kleineren oder heller bemalten Umgebungen kann das Licht jedoch von den Wänden zurückgeworfen werden und die Schatten ungewollt ausfüllen. In dieser Situation hängt der Schattenkontrast direkt vom Lichtwinkel unserer Quelle ab: Gerichtete Spots oder normale Reflektoren mit Wabenraster treffen nur wenig auf die Wände, was zu schwarzen Schatten führt. Bei der Arbeit mit dem broncolor Ballon haben wir einen Lichtwinkel von 360°. Alle Studiowände erhalten sehr viel Licht und die Schatten werden sehr hell.

Wenn wir mit einem solchen unkontrollierten "Weitwinkel-Licht" arbeiten, gibt uns das inverse Quadratgesetz immer noch eine Möglichkeit, unsere Schatten zu kontrollieren: Je näher wir (an das Objekt oder Modell) herankommen, desto schneller fällt das Licht nach dem Auftreffen darauf ab. Dadurch werden die Wände (und die Böden und Decken) dunkler, und der Schattenkontrast nimmt zu.

Das folgende Porträt zeigt deutlich, dass die Schattenschärfe (die Härte des Lichts) nichts mit dem Schattenkontrast zu tun hat. Das Licht ist hier extrem weich, aber sehr kontrastreich, was zu einem sehr angenehmen dreidimensionalen und starken Porträt führt.

5. Glanzlichter
Generell kann man sagen, dass die Spitzlichter bei harten Lichtern sehr klein und komplett verbrannt sind. Die weichen Lichter zeigen deutlich die Form des Lichtformers (rechteckig oder rund) und können noch ein wenig verbrannt sein. Diffuse Lichter schließlich sollten keine dominanten Glanzlichter mehr aufweisen, können aber die Farbsättigung drastisch reduzieren (z.B. die Farbe der Augen in einem diffusen Porträt).

Die Helligkeit der Spitzlichter gibt Ihnen zusätzliche Informationen über den Abstand des Lichts zum Objekt oder Modell. Die Daumenregel lautet: Je weiter der Lichtformer entfernt ist, desto heller ist das Spitzlicht.

Das Fotografieren von Besteck (oder jedem anderen glänzenden, polierten Objekt) ist nichts anderes als das Fotografieren der Reflexionen der Lichtquelle. Hier ist diese Lichtquelle ein Acryldiffusor mit einem Standardreflektor P70 mit Wabengittern dahinter. Die schmale weiße Linie ist mit einem Striplite 60 gemacht.