Wie man Plastikfolie als Requisite in der Fotografie verwendet

Dieses Shooting mit der schönen Estelle war eigentlich nie als solches geplant. Ich hatte sie für ein Beauty-Shooting im Studio - und ich hatte auch noch etwas Plastik übrig von einer Wasseraufnahme am Vortag.


Zuerst deckte ich den Boden mit weissem Papier ab und positionierte dann Estelle und die Kamera. Nachdem ich sie in die Plastikfolie eingewickelt hatte, schob ich 5 Siros L (bei sehr geringer Leistung) unter die Ränder der Plastikfolie, knapp ausserhalb des Bildrahmens. Das Einstelllicht war natürlich ausgeschaltet!

Diese fünf Siros L hatten keine Lichtformer (nur die blanke Blitzröhre), sondern waren mit Blaufiltern abgedeckt. So konnte eine möglichst breite Streuung des Lichts gewährleistet werden. Das weisse Papier auf dem Boden half ebenfalls. In der Nachbearbeitung habe ich zwei oder drei zusätzliche Lichter (mit geringerer Intensität) hinzugefügt.

Nur mit diesen Lichtern erhielt das Gesicht bereits etwas Licht auf beiden Seiten - ich brauchte nur noch etwas zusätzliches Auffülllicht für die Gesichtsmitte. Dies war der schwierigste Teil des Shootings:

Wenn dieser Auffüller nicht stark genug ist, sieht das Gesicht sehr hart und "schmutzig" aus. Wenn man das Plastik um sie herum zu stark beleuchtet, verliert man die blaue Farbe und alles wird gräulich. Die Lösung war, einen Beauty Dish mit Waben sehr nah am Modell zu platzieren. Nur so konnte ich ein präzises, selektives Licht nur auf das Gesicht haben.

Ich habe eine digitale Mittelformatkamera mit einer Brennweite von 80 mm verwendet. Die Kameraeinstellungen waren f11 und die Verschlusszeit 1/125s bei ISO 100.

von Urs Recher