Wie man eine Statue fotografiert

In Museumsausstellungen werden kleine Artefakte wie Statuen und Skulpturen meist unter präzisen Halogen- (oder heutzutage in LED-) Scheinwerfern gezeigt. Eine solche Beleuchtung zeigt die Textur der Oberfläche perfekt an und löst das Objekt aus einer möglicherweise störenden Umgebung.


Bei der Aufnahme dieser 19 cm (7 ½ inch) grossen Statue war es das Ziel, eine solche Beleuchtung zu imitieren und dabei die dunklen Bereiche so auszufüllen, dass die Textur des Steins auch in den dominanten Schatten sichtbar wird.


In einem ersten Ansatz positionierte ich ein Picolite mit einem Fresnel Spotvorsatz in einem Winkel, der den Stein schön strukturiert und gleichzeitig dominante, aber nicht irritierende Schatten erzeugt. Ich wählte eine symmetrische Position für dieses Licht, um die Form des Objekts so genau wie möglich zu dokumentieren. Der Lichtwinkel war so eng wie möglich und erlaubte es, das Licht mehr auf das Gesicht als auf den "Helm" zu fokussieren.

Das Aufhelllicht war unerlässlich, um die Textur des Steins auch in den Schatten zu zeigen. Aus diesem Grund habe ich die winzige Picobox gewählt - kleineres Licht zeigt mehr Details als übergrosse Softboxen. Da ich die Eigenschaften meines Hauptlichts nicht zerstören wollte, habe ich die Picobox direkt unter dem Tisch positioniert. Auf diese Weise trifft ihr Licht auf die Statue, ohne die Oberfläche, auf der sie steht, zu beleuchten.

How to photograph a statue with lighting bts for museum cultural heritage

Schliesslich benutzte ich eine 35x60 cm grosse Softbox mit Lichtgitter auf niedriger Leistung, um den schönen hölzernen Hintergrund nur ein wenig zu beleuchten, ohne das ganze Foto abzulenken.

Alle drei Leuchten waren an dasselbe Netzteil angeschlossen, einen Scoro 1600 S WiFi.

Ich verwendete eine Mittelformatkamera bei ISO100 mit einem 120-mm-Makroobjektiv. Die Blende betrug f/22 und die Verschlusszeit 1/125s.

© broncolor how to; Fotografie von Urs Recher, 2020