Very Museum Shanghai
Diese Bilder wurden für das Very Museum, Shanghai, aufgenommen. Sie enthielten Filmcharaktere aus Hollywood-Filmen sowie Originalwerke von Skulpturen aus ihrer Sammlung. Ich ziehe die Stilllebenfotografie der Portraitfotografie vor. Wenn die Portraitfotografie ein Dialog mit Menschen ist, dann ist die Stilllebenfotografie ein Dialog mit mir selbst.
Die Stilllebenfotografie erfordert eine hohe Lichtleistung, um f11 (oder eine noch kleinere Blende) bei Verwendung von ISO 100 zu gewährleisten, damit eine ausreichende Tiefenschärfe gewährleistet ist. Ich verwende normalerweise f22. Der grosse Sensor meiner Mittelformatkamera garantiert eine bessere Auflösung des Objektivs bei Aufnahmen mit so kleinen Blendenöffnungen.
Der Aufbau besteht aus einem Scoro 1600 S Generator, einem Litestick, einem Satellite Staro und schliesslich einem 60x60 cm Mini-Hazylight. 1600 J geteilt durch die drei Lichtquellen war genug Licht für diese Aufnahme.
Das Mini-Hazylight befand sich auf einer 10-Uhr-Position und wurde als Hauptlicht für das Gesicht verwendet. Der Litestick kam mehr von der Seite (aus etwa 9-Uhr-Position) und war für die Erzeugung eines Fanglichts sowie zusätzlicher Schatten auf dem Gesicht verantwortlich. Der Satellite Staro schliesslich wurde eher schwach betrieben und fügte dem Haar etwas zusätzliches Licht hinzu. Um dieses Licht besser kontrollieren zu können, fügte ich ihm ein Gitter hinzu.
Mein Move Generator fütterte ein Fibrolite und ein Boxlite. Mit dem präzisen Fibrolite beleuchtete ich die kleine Puppe im Inneren der Statue, während das Boxlite flach auf den Tisch gelegt wurde, um etwas Seitenlicht auf Gesicht und Kinn zu werfen. Ich gab kein gerades Licht, um "Geisterlichter" zu vermeiden.
Die höchstmögliche Lichtleistung ist ein sehr wichtiger Parameter eines Generators. Aber unterschätzen Sie nicht die Möglichkeit, auch bei extrem niedrigen Einstellungen zu arbeiten! Das nächste Bild wurde zum Beispiel mit einem Mamiya 80mm/f1.9 Objektiv (entspricht 50mm/f1.0 für 135er Kameras) mit einer Phase One XF Kamera aufgenommen. Da ich die Blende f1.9 verwendete, brauchte ich eine sehr niedrige Ausgangsleistung. Ich verwendete nichts anderes als einen Scoro 1600 S mit einer 90x120 Softbox.
Die Blende, die ich für eine Aufnahme wähle, ist eine wichtige kreative Entscheidung. Ich möchte nicht, dass meine Generatoren diese freie Wahl einschränken. Deshalb möchte ich, dass diese sowohl sehr hohe als auch sehr niedrige Leistungseinstellungen bieten.
Diese Statue ist eisengrau, mit einer sehr glänzenden Oberfläche, die ihr dieses "plastische" Gefühl verleiht. Ich habe nachgedacht: "Wie wird diese Art von Oberfläche im UV-Licht aussehen?" Also benutzte ich den UV-Vorsatz von broncolor, und das Ergebnis war eine Überraschung.
Der UV-Vorsatz blockiert das gesamte sichtbare Licht; nur UV-Licht kann passieren. Die Leistung ist also im Vergleich zu "normalen" Leuchten viel geringer. Aus diesem Grund habe ich für dieses Bild ISO 400 verwendet. ISO 400 ist eine Empfindlichkeit, die immer noch zu "sauberen" Bildern mit sehr wenig Rauschen führt. Um jeden Teil des Objektes perfekt zu beleuchten, habe ich 3 Mal mit verschiedenen Lichtpositionen und -winkeln fotografiert. Dann habe ich Ebenen und Masken verwendet, um das ganze Bild zu kombinieren.
Diese Statue hat eine magnetische Vogelschnabelmaske. Um zu zeigen, dass die Maske zerlegbar ist, habe ich zweimal innerhalb einer Belichtungszeit von 3s geblitzt. Die Kamera war auf Frontsynchronisation eingestellt, während der Scoro 1600 S so programmiert war, dass er zweimal blitzte (Zweierfolge) und das Intervall 2s betrug. Nachdem ich den Auslöser gedrückt und den ersten Blitz belichtet hatte, nahm meine Assistentin schnell die Maske ab, und dann zündete der Generator zum zweiten Mal: Die Maske ist schliesslich das "halbtransparente" Ergebnis.
